Tetra Pak und KMK Paper maximieren die Wertschöpfung aus dem Kartonrecycling


Tetra Pak hat sich 2016 mit dem bekannten türkischen Papierhersteller KMK Paper zusammengetan, um innovative Möglichkeiten für die maximale Wertschöpfung aus gebrauchten Kartons zu finden. Mit dieser Zusammenarbeit sollten die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft1 gefördert und eine effektive Wertschöpfungskette für das Recycling von Kartonverpackungen geschaffen werden.


Hintergrund und Initiative – das volle Potenzial des Kartonrecyclings erschließen

Beim Recycling von Getränkekartons geht es traditionell vor allem um die Rückgewinnung der Fasern aus gebrauchten Verpackungen. Allerdings lässt sich das volle Potenzial nur erschließen, wenn man auch die in den Kartons enthaltenen Polymere und Aluminiumbestandteile nutzbar macht. Für die maximale Ressourcenrückgewinnung sowie die Schaffung neuer Marktchancen für recycelte Kartonmaterialien wurde daher eine umfassende Lösung benötigt.

Hand mit PolyAl-Granulat

Bild: PolyAl-Granulat kann zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten genutzt werden

Ergebnis – eine neue Anlage, die Abfälle in Werte verwandelt

Mit der Absicht, eine zirkuläre Wertschöpfungskette zu etablieren, haben Tetra Pak und KMK Paper sich gemeinsam an die Aufgabe gewagt, das Kartonrecycling zu optimieren. Im Rahmen der Zusammenarbeit konnten die beiden Unternehmen die wichtige Rolle einer effizienten Rückgewinnung der langen und stabilen Fasern aus Kartons für eine nachhaltige Papierherstellung erfolgreich beweisen. Außerdem wurde das unerschlossene Potenzial der Polymer- und Aluminiumbestandteile erkannt und eine Anlage zur Herstellung von PolyAl2-Granulat aufgebaut. Die zukunftsorientierte Lösung erlaubt die Aufbereitung dieser Wertstoffe zu marktfähigen sekundären Rohstoffen für verschiedene Kunststoffprodukte.

Die Ergebnisse der Zusammenarbeit von Tetra Pak und KMK Paper sind äußerst vielversprechend: Im Rahmen des Wertschöpfungskreislaufs haben die Unternehmen gebrauchte Kartons in wertvolle Ressourcen umgewandelt, die Anzahl von Wertstofflieferanten erhöht und die Anlagenauslastung optimiert. Die Einführung von PolyAl-Granulat als vielseitiger Ausgangsstoff für Endprodukte wurde vom Markt gut angenommen und hat neue Wege für die nachhaltige Kunststoffproduktion eröffnet.

Ausblick – Ausbau des Markts für recycelte Verpackungen

Die erfolgreiche Zusammenarbeit hat Tetra Pak und KMK Paper darin bestärkt, das Kartonrecycling noch stärker zu fördern. Die Anlage für die Herstellung von PolyAl-Granulat ist nicht das Ende des Weges. Beide Unternehmen suchen stetig nach innovativen Lösungen und Entwicklungsprogrammen für Endprodukte, um so die Recyclingfähigkeit von Kartonverpackungen zu maximieren. Dabei stehen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und ein größerer Markt für Rohstoffe aus recycelten Verpackungen im Fokus.

Paletten aus PolyAl-Granulat

Bild: Kisten aus PolyAl

1Als Kreislaufwirtschaft wird ein System bezeichnet, in dem Rohstoffe niemals zu Abfall werden, sondern durch unterschiedliche Prozesse wie Recycling, Wiederverwertung und Kompostierung im Umlauf bleiben. Das System geht Umweltherausforderungen an, indem es wirtschaftliches Handeln vom Verbrauch endlicher Ressourcen abkoppelt. Quelle: Ellenmacarthurfoundation.org, What is a circular economy?

2 Neben Fasern enthalten Kartonverpackungen auch PolyAl. Diese Verbindung bildet die Schichten aus Polyelfinen und Aluminium, die den Inhalt der aseptischen Kartonverpackungen vor Sauerstoff und Feuchtigkeit schützen.

Region
Türkei

Beteiligte Unternehmen
KMK

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